Thiemann: Ich gehöre dem Kirchenkreistag an. Von da aus bin ich Mitglied im Struktur- und Stellenplanungsausschuss und Jugendausschuss. Als Synodale (die ich 6 Jahre lang war) habe ich immer an den Sitzungen des Kirchenkreisvorstandes teilgenommen. Ab und an bin ich in den Kirchenvorständen meiner Region zu Gast. Über die Kirchenkreiskonferenz – die wirklich eine ist – besteht ein guter Kontakt mit allen Hauptamtlichen des Kirchenkreises.
Als Regionaldiakon*innen haben wir eine enge Verbindung mit dem Kirchenkreisjugenddienst und gestalten die Jugendarbeit des Kirchenkreises gemeinsam in Verantwortung und Ausführung.
Dede: Eine Besonderheit ist, wie Sie schon beschrieben haben, dass Sie Mitglied der 25. Landessynode sind. Wie passt diese Aufgabe, die Sie angenommen haben mit Ihrer Tätigkeit als Diakonin zusammen?
Thiemann: Für mich kann ich sagen: Ausgesprochen gut. Ich habe vom Anstellungsträger und dem Kolleg*innenkreis volle Rückendeckung für mein Tun auf landeskirchlicher Ebene erfahren. Das war natürlich hilfreich, da die Abwesenheitszeiten mit den weiten Wegstrecken von uns aus durchaus nennenswert sind. Ich finde es ungemein wichtig, dass auch die Sichtweise unseres Berufsstandes in landeskirchliche Entscheidungsprozesse eingespielt wird. Die Erfahrungen aus unserem Berufsalltag müssen Gehör finden, wenn Perspektiven für zukünftiges kirchliches Handeln entwickelt werden. Die berufliche Situation unseres Berufsstandes muss in den Blick kommen, damit auf Dauer für eine attraktive Ausbildung und ein attraktives Berufsbild Sorge getragen wird.
Dede: Wo und wie sollten sich Diakone und Diakoninnen aus Ihrer Sicht engagieren?
Thiemann: Gremienarbeit muss man mögen. Ganz klar. Aber wer dafür etwas übrighat, sollte die Möglichkeiten, die sich bieten nutzen. Ich habe das während meines ganzen Berufslebens so erfahren: Da, wo vorgedacht wird, wo Entscheidungen getroffen werden, wo verschiedene Sichtweisen gebraucht werden, wo Erfahrungen mit unterschiedlichen Zielgruppen eingetragen werden müssen, da sollten auch Diakone und Diakoninnen mit am Tisch sitzen. Ein gutes Ganzes entsteht aus der Vielfalt. Und dazu braucht es gar nicht immer eine Stimmberechtigung. Ein beratender Sitz in einem Gremium kann ebenso wirksam sein.