Welche Erfahrungen Diakon Andreas Tuttas aus seiner langjährigen Arbeit im Wendland nun in die Leitung des Missionarischen Zentrums Hanstedt einbringen kann, ist in diesem Interview zu lesen. (Stichworte: Leitung, Kirche², FreshX)
Dede: Sie haben als Diakon schon mehrere berufliche Stationen durchlaufen. Jetzt sind Sie Leiter des Missionarischen Zentrums Hanstedt. Was genau ist das Missionarische Zentrum (MZ)?
Tuttas: Das Missionarische Zentrum ist seit 40 Jahren eine Besonderheit in unserer hannoverschen Landeskirche. Zuerst ist es ein Lebensort für bis zu neun Freiwilligendienstleistende, die als Hausgemeinde (HG) hier für ein Jahr gemeinsam glauben, leben, arbeiten. Zum anderen ist es ein kirchliches Tagungshaus, in das unterschiedlichste Gruppen – vor allem Konfirmanden – kommen. Des Weiteren ist es ein geistlicher Inspirationsort, für den persönlichen Glauben und für Gemeinden.
Dede: Was hat Sie als Diakon bewogen, die Leitung dieses Hauses zu übernehmen?
Tuttas: Das MZ ist ja kein gewöhnliches Tagungshaus. Durch die Hausgemeinde bekommt das Haus seinen ganz besonderen Charme. Ich begleite gerne junge Menschen in ihrer geistlichen und persönlichen Entwicklung. Großartig finde ich, dass der Charakter des Hauses geprägt ist von Gastfreundschaft, von Tagzeitengebeten und Andachten mit persönlichen Segnungsangeboten. Dazu kann ich mich hier mit meinen verschiedenen Gaben und Erfahrungen gut in das bestehende Team einbringen.
Dede: Was genau sind Ihre Aufgaben?
Tuttas: Als Leiter habe ich den Mitarbeitern des Hauses zu dienen, damit sie ihre Aufgaben weiter mit viel Liebe und Freude bewältigen können. Das heißt, für hilfreiche Organisations- und Kommunikationsstrukturen und ein gutes Betriebsklima Sorge zu tragen und die Mitarbeiter bei der Entfaltung ihrer Gaben und Potentiale zu unterstützen. Eine zweite große Aufgabe ist, gemeinsam mit den weiteren theologischen Mitarbeitern, das Konzept des Hauses weiterzuentwickeln und missionarische Impulse für Gemeinden zu entwickeln. Weiterhin darf ich Freizeiten und Seminare verschiedenster Art anbieten und stehe als Referent auch für externe Dienste zur Verfügung. Dazu kommen Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltungstätigkeiten.
Dede: Administration, Personalleitung und inhaltliche Arbeit - Wie bringen Sie das unter einen Hut?
Tuttas: Das weiß ich selbst noch nicht genau. Ich bin jetzt zwar schon sechs Monate hier, aber die Stelle der geistlichen Leitung ist momentan unbesetzt. Deshalb fällt gerade etwas mehr Arbeit an, als es in Zukunft sein wird. Ich versuche es zuerst mit Gelassenheit, Lust und Freude. Dann mit Empathie, guter Selbstorganisation, vielfältiger Kommunikation, Vernetzung und breiter Beteiligung. Grundlegung ist meine Überzeugung, dass Gelingen und Segen nicht von mir abhängig sind, aber ich einen Teil dazu beitragen darf.
Dede: Welche Kompetenzen benötigt man für diese Aufgaben und wie haben Sie die erworben?
Tuttas: Zuerst geistliche, seelsorgerliche und pädagogische Kompetenz. Dazu Organisations- und Kommunikationsfähigkeit. Die Grundlagen zu allem habe ich vor allem im Studium am Johanneum erworben, aber dann durch verschiedene Fortbildungen, Seminare und Kongresse vertieft und erweitert. In den verschiedenen beruflichen Feldern, in denen ich tätig war, konnten sie sich dann bewähren und reifen.