Dede: Sie sind Diakon im Kirchenkreis Osnabrück. Was ist dort Ihre Aufgabe?
Herlyn: Ich bin im Kirchenkreis als Kirchenkreisjugendwart angestellt mit 75 Prozent, da ist es meine Aufgabe die Mitarbeiter*innen zu schulen, ich berate die Gemeinden und visitiere sie bezüglich der Jugendarbeit, führe Großveranstaltungen durch, vernetze, bin als Vertreter der Evangelischen Jugend in zahlreichen Gremien, bin Kurator, Notfallseelsorger und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Mit 25 Prozent bin ich Gemeindediakon und da für die Hauptkonfirmanden und Jugendarbeit zuständig.
Seit dem 01.07. dieses Jahres noch zusätzlich in der Geschäftsführung des Sprengels tätig.
Dede: Sie haben im Rahmen Ihrer Arbeit besondere Gottesdienstformate entwickelt. Wie kam es dazu?
Herlyn: Im Jahr 2008 sollte es in Osnabrück einen Katholikentag geben. Ich war noch neu in der Funktion des Kirchenkreisjugendwartes, und wir als Ev. Jugend hatten beschlossen einen Jugendgottesdienst anzubieten, aber alle Räume waren bereits vergeben. Dann sind wir mit unserem Gottesdienst dort hingegangen wo die Menschen eh schon sein würden: in die Kneipe.
Dede: Und die Kneipe und dann andere „besonderen Orte“ sind jeweils mit einem Gottesdienst einverstanden? Wie gehen Sie mit Widerständen um?
Herlyn: Wir fragen die Orte an und geben eine Infomappe heraus. Wenn man uns nicht möchte ist das völlig in Ordnung. Wir arbeiten jeweils mit drei Alternativen
Dede: Was ist außer den besonderen Orten das Besondere an diesen Gottesdiensten?
Herlyn: Es gibt keine Predigt in diesem Gottesdienst, sondern wir führen Interviews. Wir benötigen keine Dekoration, die Form der Musik ist an den Ort angepasst. Es gibt immer eine Aktion die mit dem Ort zu tun hat.