195 Kolleg*innen nahmen teil an der zweiten rein digitalen Jahreskonferenz, die aus dem Andachtsraum des Landeskirchenamtes via Zoom übertragen wurden.
Dr. Gunther Schendel vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD begeisterte mit seinem Vortrag über die Chance des Diakon*innengesetzes zur Arbeit in multiprofessionellen Teams. Es sei in der zukünftigen Kirchenentwicklung unabdingbar, ein Gesamtkonzept für das kirchliche Personal zu erstellen, um beispielsweise zielgruppen- und sozialräumlich- orientierter zu werden. Die Diskussionen, die vor und während des landeskirchlichen Beteiligungsverfahrens zur Erstellung eines Diakon*innengesetzes in der hannoverschen Landeskirche geführt werden, tragen seiner Ansicht nach im positiven Sinne dazu bei, dass eine zukünftige Arbeit in multi-, inter- oder transprofessionellen Teams unterstützt und gefördert wird. Besonders relevant im neuen DiakG: das weite, generalistische Berufsbild mit zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten, die Berufung von Diakon*innen das Amt der Verkündigung und die dadurch erforderliche Schärfung der Berufsprofile/ die Verhältnisbestimmung zwischen den Berufsgruppen Diakon*innen/ Pastor*innen sowie die gesteigerte Attraktivität des Diakon*innenberufs durch eine mögliche landeskirchliche Anstellung. Dr. Schendel betonte wiederholt, dass es in Zukunft nicht darum ginge, dass Diakon*innen fehlende Pfarrpersonen ersetzen, sondern sie eigene Kompetenzen erworben haben, die für die Zukunft der Kirche in erheblichem Maße wichtig und von Nöten sind. Das Besondere am Berufsbild der Diakon*innen sei die Schnittstellenkompetenz zwischen der Trias bilden- unterstützen- verkündigen als Grundberufsidee, die viele unterschiedliche berufsspezifische Möglichkeiten mit sich bringt. Er betonte auch in der anschließenden Diskussion mehrfach, wie wichtig Beratungen und Rollenklärungen innerhalb von gemischten Teams sind, um Konflikte (vor allem Macht- und Statusfragen) zu vermeiden.
In den fünf Kleingruppen am Nachmittag wurden mit vielen Referent*innen die einzelnen Themen des Diakon*innengesetzes ausführlich diskutiert.
Der Vortrag von Herrn Dr. Schendel wie auch eine Zusammenfassung der Ergebnisse der einzelnen Kleingruppen werden in den kommenden Tagen auf der Homepage veröffentlicht.
Eine Andacht zu Beginn, der kollegiale Austausch in Breakoutrooms während der Mittagspause und das gemeinsame Cooking- Event mit Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, KKJW Philip Krieger und Vanessa aus dem Jugenddienst in Meppen rundeten das Programm ab.
Ein herzlicher Dank geht an den Ständigen Ausschuss und den Beirat für die Vorbereitung der Konferenz! Auch im kommenden Jahr werden beide Gremien gemeinsam die Jahreskonferenz planen und durchführen.
Die Jahreskonferenz 2023 wird erneut digital durchgeführt und findet am 6. März 2023 von 9.00 – 18.00 Uhr statt.